Für die redaktionellen Verlagswebsites spielen Suchmaschinen und soziale Netzwerke eine wichtige Rolle für die Erzeugung von zusätzlichem Traffic von Besuchern, die die Websites nicht direkt ansteuern. Die ACTA ermittelt für alle im Internet genutzten Inhalte, ob man in diesen Nutzungsfällen die Zielseiten über Google und andere Suchmaschinen auswählt oder bereits bekannte Seiten direkt aufruft. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Bedeutung von Suchmaschinen von den nachgefragten Inhalten abhängig ist. So nutzen etwa 40 bis 50 Prozent derjenigen, die Nachrichten zu Politik, Wirtschaft oder Sport im Internet suchen, zunächst eine Suchmaschine. Unter den Nachfragern von Politikinformationen sind es 41 Prozent, bei Wirtschaftsmeldungen 51 Prozent und bei Sportnachrichten 40 Prozent, die zunächst eine Suchmaschine nutzen, um zu den eigentlichen Zielseiten zu gelangen. Besonders groß ist die Bedeutung der Suchmaschinen für die Auswahl von Websites, die über Technikprodukte wie Computer, Handys oder Geräte der Unterhaltungselektronik informieren. Weniger wichtig sind Suchmaschinen zum Beispiel für die Auswahl von Shopping-Seiten oder von Seiten mit Wetterinformationen. Hier überwiegt der Anteil der Interessenten, die gezielt bekannte Seiten aufrufen bei weitem den Anteil derer, die zuerst eine Suchmaschine verwenden.
Suchmaschinen werden dabei vor allem von denjenigen genutzt, die sich zu den einzelnen Themen nur sporadisch im Netz informieren. Von den sporadischen Nutzern von Politiknachrichten im Netz verwenden 51 Prozent zunächst eine Suchmaschine, von den regelmäßigen Nutzern nur 19 Prozent. Wer regelmäßig Nachrichten aus dem Netz bezieht, steuert die präferierten Nachrichtensites überwiegend direkt an. Der große Kreis sporadischer Nutzer verlässt sich dagegen vorwiegend auf die Auswahl und die Vorschläge der Suchmaschinen. Die ACTA-Daten verdeutlichen ferner, dass die Verwendung von Suchmaschinen im mobilen Kontext, bei der Internetnutzung mit Smartphones, eine geringere Rolle spielt als bei der stationären Nutzung.
Neben dem Suchmaschinentraffic spielen die Weiterleitungen aus den sozialen Netzwerken eine wichtige Rolle für die Generierung von zusätzlichem Traffic. Dabei sind die Voraussetzungen der einzelnen Verlagswebsites recht unterschiedlich. Der Anteil der eigenen Nutzer, die gleichzeitig einen Account bei Facebook unterhalten, variiert zwischen 47 Prozent bei den Nutzern pro Woche der VDI nachrichten Online und 81 Prozent bei den Nutzern von GameStar Online. Für viele Verlageswebsites spielt zudem die Nutzung beruflicher Netzwerke wie Xing oder LinkedIn eine wichtige Rolle.
<b>Verlagswebsites nach der Nutzung von sozialen Netzwerken<b> | < | < |
Auswahl - höchster und niedrigster Anteil Facebook-Nutzer |
Es nutzen Facebook 1) |
Es nutzten Xing oder LinkedIn 1) |
Nutzer pro Woche von | % | % |
GameStar Online | 81 | 17 |
Macwelt Online | 79 | 38 |
Chip Online Business | 76 | 41 |
TV Movie Online | 73 | 11 |
TV Spielfilm Online | 71 | 9 |
WirtschaftsWoche Online | 53 | 25 |
Handelsblatt Online | 53 | 29 |
Süddeutsche.de | 53 | 19 |
FAZ.net | 52 | 19 |
VDI nachrichten Online | 47 | 30 |
1) Nutzer pro Woche
Basis: Bundesrepublik Deutschland, deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre
Quelle: Allensbacher Computer- und Technik-Analyse, ACTA 2014