Die bisherige Abstinenz von mehr als der Hälfte der 14- bis 69-Jährigen ist aber nicht automatisch mit großen Potentialen gleichzusetzen, die in naher Zukunft erschlossen werden können. Social-Media-Abstinente stehen dem Internet und den sozialen Netzwerken überwiegend skeptisch bis ablehnend gegenüber. Internetnutzer, die nicht Mitglied in einem sozialen Netzwerk sind, befürchten zu drei Vierteln, dass persönliche Daten im Internet nicht geschützt sind. 71 Prozent von diesen misstrauen speziell den sozialen Netzwerken und würden deshalb dort kein Mitglied werden. Berücksichtigt man zudem, dass gerade in der älteren Generation viele das Internet noch nicht nutzen, wird deutlich, wie begrenzt das weitere Potential der sozialen Netzwerke zurzeit ist. In keiner Alters- oder Statusgruppe übersteigt das kurzfristig erschließbare Potential 13 Prozent. Nur wenn es den sozialen Netzwerken gelingt, das Misstrauen zu zerstreuen, das ihnen heute entgegengebracht wird, können sie ihren Nutzerkreis auf längere Sicht deutlich ausdehnen.
Die überwiegende Mehrheit der aktiven Nutzer von Social Media unterhält einen Account auf Facebook, was es zum reichweitenstärksten Netzwerk in Deutschland macht. Unter den 14- bis 69-Jährigen liegt die Wochenreichweite bei gut 40 Prozent, die Tagesreichweite bei rund 30 Prozent. Google plus folgt mit deutlichem Abstand. Beide Netzwerke konnten ihre Nutzerzahl gegenüber dem Vorjahr nicht mehr wesentlich steigern. Vom anhaltenden Niedergang der einst marktführenden VZ-Netzwerke haben sie nicht mehr profitiert. Die Reichweiten der auf berufliche Themen fokussierten Netzwerke Xing und LinkedIn bleiben deutlich hinter Facebook und Google plus zurück.