Seit der Einführung des ersten iPhone von Apple und des ersten Galaxy-Modells von Samsung in den Jahren 2007 und 2009 ersetzen Smartphones zunehmend herkömmliche Handys mit geringerem Funktionsumfang und ohne Internetzugang. Inzwischen verfügen 48 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung, das entspricht einem Personenkreis von 33,9 Millionen Personen, über ein Smartphone oder ein Mobiltelefon, mit dem sie das Internet nutzen. Von den mobil Telefonierenden, das sind zurzeit gut 88 Prozent der Bevölkerung, verfügt inzwischen mehr als die Hälfte (54 Prozent) über ein Smartphone oder internetfähiges Handy. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Smartphone-Nutzer um 20 Prozent gestiegen.
Seit Einführung der Smartphonetechnologie haben sich die Marktanteile der Hersteller von Handys/Smartphones drastisch verschoben. Die Verlierer sind Nokia, Motorola und Sony (Ericsson). Die Gewinner sind Apple und Samsung, die Technologieführer im Bereich der Smartphones.
Viele der erweiterten Nutzungsmöglichkeiten von Smartphones werden von einem großen Kreis der Smartphonenutzer in Anspruch genommen. Das gilt für gerätegebundene Funktionen wie die integrierte Kamera, Organizerfunktionen, Bluetooth-Verbindungen, den integrierten MP3-Player und vor allem für die vielfältigen internetbasierten Anwendungen und Angebote wie Kurznachrichtendienste, E-Mails, Navigationssysteme, die Nutzung von Videos und den Apps von Zeitungen und Zeitschriften. Der Vergleich mit dem Nutzungsumfang von herkömmlichen Handys zeigt den Quantensprung, der mit der Entwicklung moderner Smartphones gelang.
Mit der Ausbreitung der Smartphones hat sich in den vergangenen Jahren auch der Anteil der Providerkunden mit Festverträgen und Flatrates erhöht. Gegenwärtig nutzen drei Viertel der Smartphonebesitzer die Leistungen der Provider im Rahmen eines Festvertrages, ein Viertel mit einer Prepaidkarte. Bei den Nutzern herkömmlicher Handys ist das Verhältnis umgekehrt; gut zwei Drittel nutzen eine Prepaidkarte, ein knappes Drittel hat einen Festvertrag abgeschlossen. Bei der Nutzung von Smartphones sind Tarife mit Flatrates weit verbreitet. Zwei Drittel verfügen über eine Telefon-Flatrate; bei 62 Prozent sind Gespräche in das eigene und/oder in fremde Mobilfunknetze abgedeckt, bei 53 Prozent Gespräche in das Festnetz. 60 Prozent der Smartphonenutzer verfügen über eine Datenflatrate für die Internetnutzung. Unter den Nutzern von herkömmlichen Handys verfügt nur jeder Fünfte über eine Telefonflatrate.
Die Ablösung herkömmlicher Handys durch Smartphones wird sich fortsetzen, aber an Dynamik einbüßen. Gegenwärtig beabsichtigen 27 Prozent der Bevölkerung (19,1 Mio.) auf Sicht von 2 Jahren die Anschaffung eines neuen Mobiltelefons, darunter sind gut 23 Prozent (16,5 Mio.), die den Kauf eines Smartphones beabsichtigen. Der Großteil der geplanten Smartphone-Käufe gilt aber dem Ersatz des bisher genutzten Smartphones. Von denjenigen, die heute ein herkömmliches Handy nutzen, planen nur 15 Prozent die Anschaffung eines Smartphones in den nächsten 2 Jahren.
Die Dominanz von Apple und Samsung im Markt für Handys/Smartphones wird sich fortsetzen. Beide zählen zu den bekanntesten Herstellern von Technikprodukten. Das Markenimage ist überdurchschnittlich; 54 Prozent der Markenkenner empfinden Samsung als sympathische Marke, 45 Prozent ist Apple sympathisch. Die Qualitätseinschätzung ist hervorragend. Bei Apple gehen 57 Prozent der Markenkenner von qualitativ hochwertigen Produkten aus, bei Samsung sind es 54 Prozent. Unter 38 Technik- und Internetmarken werden Apple und Samsung in dieser Hinsicht nur von Bang & Olufsen und von Bose übertroffen. Hinzu kommt die hohe Produktzufriedenheit, die zu einer großen Markentreue führt. Nutzer eines iPhones, die den Kauf eines neuen Smartphones planen, würden zu 82 Prozent wieder eine Apple-Produkt wählen, Besitzer eines Smartphones von Samsung würden zu 58 Prozent wieder ein Samsung-Phone kaufen. Beide Hersteller konnten die Markenbindung im Vergleich zum Vorjahr steigern.